digiTREAT ACHTSAMKEIT – ACHTSAMKEIT?
Was ist Aversion?
Aversion könnte man in Alltagssprache als „Abneigung“ oder „starke Abscheu“ beschreiben. In der Achtsamkeitspraxis bezieht sich Aversion auf die starke Abneigung oder das Unbehagen gegenüber bestimmten Gedanken, Gefühlen oder Erfahrungen. Oft versuchen Menschen, solche unangenehmen Gefühle oder Gedanken zu vermeiden oder zu unterdrücken, was jedoch zu mehr Stress und Unwohlsein führen kann.
Wann begegnet uns Aversion?
Sie wird beobachtbar durch die gewohnheitsmäßige Reaktion des Geistes auf unangenehme Empfindungen und Gefühle, oft im Modus des Autopiloten. Jede Qualität zieht eine Bewertung nach sich. Wenn eine unerwünschte Qualität auftritt, entsteht der Impuls, dagegen anzukämpfen oder etwas zu unternehmen. Diese Reaktionen können sich subtil äußern, aber im Kern liegt der Gedanke, dass die Dinge anders sein sollten, als sie sind, oder dass wir selbst anders sein sollten, als wir sind. Dies kann automatisch oder unbewusst geschehen.
Wenn Emotionen auf externe Probleme hinweisen, neigen wir oft dazu, die Situation zu meiden oder ihr zu entkommen. Diese automatischen Reaktionen sollen helfen, mit der Bedrohung umzugehen, indem wir versuchen, sie loszuwerden oder zu umgehen. Das Ziel der Aversion besteht darin, die Emotion abzuschalten, indem wir auf die Situation einwirken. Problematisch wird es, wenn wir dasselbe Prinzip auf unsere inneren Vorgänge, wie Gedanken, Gefühle oder Ich-Zustände, anwenden. Es ist unmöglich, inneren Zuständen zu entkommen.
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