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digiTREAT ACHTSAMKEIT – ACHTSAMKEIT?

6. Aversion

Was ist Aversion?

Aversion könnte man in Alltagssprache als „Abneigung“ oder „starke Abscheu“ beschreiben. In der Achtsamkeitspraxis bezieht sich Aversion auf die starke Abneigung oder das Unbehagen gegenüber bestimmten Gedanken, Gefühlen oder Erfahrungen. Oft versuchen Menschen, solche unangenehmen Gefühle oder Gedanken zu vermeiden oder zu unterdrücken, was jedoch zu mehr Stress und Unwohlsein führen kann.

Reflexionsfragen

Reflektieren Sie selbst, an welchen Punkten Ihnen Aversion bereits begegnet ist.

Wann haben Sie das letzte Mal eine starke Abneigung gegen etwas empfunden?

Was hat diese Abneigung ausgelöst?

   Ging es dabei um eine ungeliebte Tätigkeit, eine Eigenschaft eines anderen Menschen oder um eine ungeliebte Seite an Ihnen selbst?

Woran bemerken Sie Abneigung? Wie fühlt sich das für Sie körperlich an?

Woran bemerken Sie Abneigung innerlich?
Bemerken Sie Ein Fluchtimpuls, ein Verbot, eine Herabsetzung oder Verurteilung?

Wie haben Sie darauf reagiert? Wie gehen Sie normalerweise mit Gefühlen der Abneigung um?

Aversion und Achtsamkeit

In der Achtsamkeit geht es darum, diese Aversion wahrzunehmen und eine einladende Haltung gegenüber allem zu entwickeln, was im gegenwärtigen Moment auftaucht – ob angenehm oder unangenehm. Das Ziel ist es, nicht in den automatischen Reaktionen von Ablehnung oder Vermeidung gefangen zu sein, sondern eine offene und nicht wertende Haltung einzunehmen.

Wann begegnet uns Aversion?

Sie wird beobachtbar durch die gewohnheitsmäßige Reaktion des Geistes auf unangenehme Empfindungen und Gefühle, oft im Modus des Autopiloten. Jede Qualität zieht eine Bewertung nach sich. Wenn eine unerwünschte Qualität auftritt, entsteht der Impuls, dagegen anzukämpfen oder etwas zu unternehmen. Diese Reaktionen können sich subtil äußern, aber im Kern liegt der Gedanke, dass die Dinge anders sein sollten, als sie sind, oder dass wir selbst anders sein sollten, als wir sind. Dies kann automatisch oder unbewusst geschehen.

Wenn Emotionen auf externe Probleme hinweisen, neigen wir oft dazu, die Situation zu meiden oder ihr zu entkommen. Diese automatischen Reaktionen sollen helfen, mit der Bedrohung umzugehen, indem wir versuchen, sie loszuwerden oder zu umgehen. Das Ziel der Aversion besteht darin, die Emotion abzuschalten, indem wir auf die Situation einwirken. Problematisch wird es, wenn wir dasselbe Prinzip auf unsere inneren Vorgänge, wie Gedanken, Gefühle oder Ich-Zustände, anwenden. Es ist unmöglich, inneren Zuständen zu entkommen.

Manifestationen von Aversion

Aversion kann sich auf verschiedenen Ebenen manifestieren

Umgang mit Aversion in der Achtsamkeit

In der Achtsamkeit erforschen wir die Aversion und halten sie im Gewahrsein. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die Konzentration auf den Körper und das Insichhineinspüren, um den Kontakt mit den inneren Regungen zu verstärken. Durch die Konzentration auf den Körper kann nach Stellen gesucht werden, an denen Anspannung liegt. Dadurch verstärkt sich die emotionale Erfahrung (von „positiven“ und „negativen“ Zuständen). Dies kann ein schmerzhafter Prozess sein. Paradoxerweise kann diese einladende Haltung auch dazu führen, dass unangenehme Gefühle als weniger belastend wahrgenommen werden, sodass sie kommen und gehen können.

Langfristige Auswirkungen

Kurzfristig kann es natürlich sinnvoll sein, beispielsweise um das Gesicht zu wahren, bestimmte Emotionen nicht zu zeigen. Manche Regungen sind nun einmal in bestimmten Kontexten weniger erwünscht, sei es aufgrund gesellschaftlicher Konventionen oder aus eigenem Bedürfnis heraus. Das chronische Abgetrenntsein oder Vermeiden von bestimmten inneren Empfindungen ist allerdings mit einem hohen Preis verbunden. Das allgemeine Emotionserleben nimmt ab und verflacht, was auch dazu führt, dass positive Erfahrungen weniger intensiv wahrgenommen werden. Gleichzeitig verlieren wir den direkten Zugang zu unseren Bedürfnissen. Darüber hinaus begleiten uns oft unerwünschte Empfindungen in Form von körperlichen Verspannungen trotz unserer Bemühungen, diese zu vermeiden oder zu unterdrücken.

Selbstfürsorge

Es ist wichtig zu betonen, dass es in Ordnung ist, sich bei intensiven Emotionen zu schützen, beispielsweise durch Ablenkung oder Entspannungsübungen, wenn das emotionale Erleben zu intensiv wird. Ein Aspekt der Aversion ist auch eine Schutzfunktion. Die Ausrichtung der Aufmerksamkeit in der Achtsamkeit erfordert auch Selbstfürsorge, indem man sich dem inneren Erleben nur in dem Maße widmet, in dem es förderlich ist. Abschließend lässt sich festhalten, dass Aversion ein natürlicher Bestandteil menschlicher Erfahrung ist. Durch Achtsamkeit haben wir jedoch die Möglichkeit, einen bewussteren Umgang mit ihr zu erlernen und eine tiefergehende Lebensführung zu entwickeln.

Reflexionsfragen

Ihre ehrliche Selbstreflexion kann Ihnen wertvolle Einblicke in Ihre persönliche Wahrnehmung geben.

Was sind für Sie ungeliebte Zustände?

Wann erleben Sie schwierige Momente?

Wie gehen Sie damit um?

Welche (automatischen) Reaktionen bemerken Sie bei ungemütlichem (innerem) Wetter? Gibt es Wetterlagen, die Sie besonders schwierig finden?

Könnten Sie sich auch vorstellen, etwas „unangenehmes“ achtsam zu tun? Wenn ja, was wäre eine gute Übung für Sie (Beispiel: Ungeliebte Krankengymnastik, Hausarbeit, administrative Aufgaben)?

Übungen zum Ausprobieren

Achtsamkeitsübungen

Entspannungsübungen

Dankbarkeitsübungen

Achtsamkeit

Hier finden Sie alle Kapitel zum Thema Achtsamkeit

1. Achtsamkeits-
Übungen

Wie kann man Achtsamkeit lernen?
Entdecken Sie verschiedene Übungen und Tipps zum Anfangen.

2. Zwei Modi des Geistes

Erfahren Sie, wie die der Tun-Modus und der Seins-Modus unseren Geist beeinflussen.

3. Der getriebene Tun-Modus

Erfahren Sie, wie der getriebene Tun-Modus unser Leben prägt und wie Achtsamkeit uns helfen kann.

4. Den Modus wechseln

Erfahren Sie, wie Sie vom Tun-Modus in den Seins-Modus wechseln können, um mehr innere Ruhe und Zufriedenheit zu finden.

5. Gedanken und Gefühle

Lernen Sie, wie Sie durch das bewusste Beobachten von Gedanken und Gefühlen mehr Selbstverständnis entwickeln.

6. Aversion

Lernen Sie, wie Aversion, das Vermeiden von unangenehmen Zuständen und Gefühlen, sich auf verschiedenen Ebenen manifestiert und wie Achtsamkeit hier helfen kann.

7. Aktive Akzeptanz

Lernen Sie, wie aktive Akzeptanz und das Zulassen unangenehmer Erfahrungen helfen können helfen inneren Raum für Wachstum und Heilung zu schaffen.

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Alle Aspekte zum
digiTREAT Achtsamkeit

Achtsamkeit

Erfahren Sie hier, wie Sie achtsames Verhalten in Ihren Alltag integrieren können mit wertvollen Reflexionsfragen und Übungen.

Dankbarkeit

Entdecken Sie, wie Sie dankbares Verhalten in Ihren Alltag integrieren können und welche positiven Auswirkungen dies haben kann.

Selbstmitgefühl

Erfahren Sie hier wie Selbstmitgefühl
Ihr Leben positiv beeinflussen kann.

Entspannung

Hier können Sie mehr zum Thema Entspannung erfahren
und direkt Übungen dazu ausprobieren.

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