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digiTREAT ACHTSAMKEIT – ACHTSAMKEIT

5. Gedanken und Gefühle

Die Perspektive entscheidet

Die Art und Weise, wie wir eine Situation interpretieren hängt maßgeblich vom eigenen Zustand ab. Versetzen Sie sich in eine kleine, fiktive Situation, um Ihre Gedanken dazu zu reflektieren.

Stellen Sie sich vor: Sie gehen eine Straße entlang und sehen auf der anderen Straßenseite eine Person, die Sie kennen. Sie lächeln und winken ihr zu, aber die Person scheint es nicht zu bemerken und geht weiter.

Malen Sie sich dieses Szenario aus und sammeln Sie alle Reaktionen mit den folgenden Fragen.

Wie fühlen Sie sich?

Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn die Person nicht reagiert?

Was möchten Sie in dieser Situation tun?

Spüren Sie eine körperliche Reaktion, wenn die Person nicht reagiert?

Was bewegt sich emotional und welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf?

Der innere Kontext bestimmt die Gedanken und Gefühle

Eine andere Person würde bei dieser Übung zu ganz anderen Empfindungen und Gedanken gelangen. Auch Ihre eigenen Reaktionen können je nach Stimmung variieren.

Die Art und Weise, wie wir eine Situation interpretieren hängt maßgeblich vom eigenen Zustand ab. Der innere Kontext bestimmt die Gedanken, die uns durch den Kopf gehen, und damit auch die damit verbundenen Gefühle. Diese Gefühle wiederum enthalten Handlungsimpulse und körperliche Empfindungen.

Dennoch gehen wir in der Situation oft davon aus, dass unsere emotionale Reaktion, die einzig mögliche und logische ist.

Vielschichtigkeit unseres Geistes

Um unser „inneres Erleben“ zu erforschen, konzentrieren wir uns auf die verschiedenen Ebenen unseres Empfindens. Wir untersuchen Gedanken, Gefühle, körperlichen Empfindungen und Handlungsimpulse, die in unserem Geist und Körper auftauchen. Diese können oft komplex und vielschichtig sein. Durch das Aufteilen und Beobachten dieser verschiedenen Aspekte können wir besser verstehen, was in uns vorgeht. Zum Beispiel können wir uns fragen:

Welche Gedanken habe ich gerade?

Welche Gefühle begleiten diese Gedanken?

Wie fühlt sich mein Körper dabei an? 

Gibt es den Drang, etwas Bestimmtes zu tun?

Die Rolle der
Gedanken und Gefühle

Unsere Gedanken und Gefühle geben Rückmeldung über das, was im Außen geschieht und was in unserem Inneren vorgeht. Die Ereignisse im Außen lassen uns ständig spüren, welche Reaktion in uns passiert. Anhand des obenstehenden Szenarios können verschiedene Möglichkeiten angeschaut werden, wie mit bestimmten Gedanken und Gefühlen umgegangen wird.


Wie würden Sie normalerweise auf Ihre Gedanken reagieren, die Sie aufgeschrieben haben?

Würden Sie anfangen innerlich zu diskutieren?

Würden Sie versuchen die Gedanken kleinzureden?

Würden Sie versuchen für sich da zu sein?

Würden Sie die Gedanken als Hinweis verstehen, welches Gefühl gerade da ist oder in welchem Zustand Sie sich befinden?

Eine grundlegende Erkenntnis ist, dass Gedanken und Gefühle nicht die absolute Wahrheit repräsentieren. Wir sind nicht verpflichtet, unser Handeln Gedanken oder Gefühlen zu unterwerfen. Stattdessen können wir bewusst eine Beziehung zu ihnen aufbauen und in Bezug zu ihnen handeln. Jeder Gedanke enthält einen Keim der Realität, um den herum viele Interpretationen entstehen.

Eine bewusste Wortwahl beim Beobachten mentaler Ereignisse kann eine entscheidende Rolle spielen. Indem wir Gedanken benennen und ihnen erlauben, einfach zu geschehen, ohne uns in sie zu vertiefen, können wir einer Identifikation entgegenwirken. Bereits die Formulierung “Ich bemerke eine Unruhe” statt “Ich bin unruhig” kann helfen, Raum zu schaffen.

Bewusstes Reagieren

Abschließend ist es möglich, zunächst für uns selbst da zu sein, bevor wir eine Reaktion zeigen. Indem wir uns Raum geben, uns bewusst machen, was in uns vorgeht, und die Verflechtung von Körper, Geist und Emotionen erkennen, können wir ein tieferes Selbstverständnis entwickeln und unsere Reaktionen bewusster gestalten. So können wir nicht nur besser verstehen, was in uns vorgeht, sondern auch eine gesündere und bewusstere Lebensführung erreichen.

Unser Ziel ist es, Empfindungen zu beobachten und gleichzeitig die individuelle, subjektive Bedeutung (Bewertung!) dieser Empfindungen im Gewahrsein zu halten und zu untersuchen. Es geht darum, die Beziehung zu den mentalen Ereignissen zu beobachten und die Handlungsimpulse zu erkunden. Welche Wirkung hat das auf Sie, wenn Sie dem inneren Geschehen einfach für einen Moment zusehen und zunächst nicht reagieren?

Reflexionsfragen

Ihre ehrliche Selbstreflexion kann Ihnen wertvolle Einblicke in Ihre persönliche Wahrnehmung geben.

Können Sie mit dem Begriff Identifikation mit inneren Zuständen etwas anfangen?

Haben Sie Erfahrung damit, ein Gefühl zu „haben“ oder zu „sein“?

In welchen Situationen würden Sie gerne weniger mit Ihren Gedanken oder Gefühlen „identifizieren“?

Was macht es für Sie schwer oder leicht, einen Schritt zurückzutreten?

Achtsamkeit

Hier finden Sie alle Kapitel zum Thema Achtsamkeit

1. Achtsamkeits-
Übungen

Wie kann man Achtsamkeit lernen?
Entdecken Sie verschiedene Übungen und Tipps zum Anfangen.

2. Zwei Modi des Geistes

Erfahren Sie, wie die der Tun-Modus und der Seins-Modus unseren Geist beeinflussen.

3. Der getriebene Tun-Modus

Erfahren Sie, wie der getriebene Tun-Modus unser Leben prägt und wie Achtsamkeit uns helfen kann.

4. Den Modus wechseln

Erfahren Sie, wie Sie vom Tun-Modus in den Seins-Modus wechseln können, um mehr innere Ruhe und Zufriedenheit zu finden.

5. Gedanken und Gefühle

Lernen Sie, wie Sie durch das bewusste Beobachten von Gedanken und Gefühlen mehr Selbstverständnis entwickeln.

6. Aversion

Lernen Sie, wie Aversion, das Vermeiden von unangenehmen Zuständen und Gefühlen, sich auf verschiedenen Ebenen manifestiert und wie Achtsamkeit hier helfen kann.

7. Aktive Akzeptanz

Lernen Sie, wie aktive Akzeptanz und das Zulassen unangenehmer Erfahrungen helfen können helfen inneren Raum für Wachstum und Heilung zu schaffen.

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Alle Aspekte zum
digiTREAT Achtsamkeit

Achtsamkeit

Erfahren Sie hier, wie Sie achtsames Verhalten in Ihren Alltag integrieren können mit wertvollen Reflexionsfragen und Übungen.

Dankbarkeit

Entdecken Sie, wie Sie dankbares Verhalten in Ihren Alltag integrieren können und welche positiven Auswirkungen dies haben kann.

Selbstmitgefühl

Erfahren Sie hier wie Selbstmitgefühl
Ihr Leben positiv beeinflussen kann.

Entspannung

Hier können Sie mehr zum Thema Entspannung erfahren
und direkt Übungen dazu ausprobieren.

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