Bewegung
digiTREATS – BEWEGUNG
1. Aktivität tut gut
Warum tut körperliche Aktivität gut?
“Nichts ist befreiender, als Bewegung” sagt die Tänzerin Martha Graham. Aber wie genau profitieren Körper und Psyche von körperlicher Aktivität? Das erfahren Sie in diesem Kapitel.
Wirkung auf den Körper
– Sport hält unsere Faszien (Bindegewebe) elastisch. Faszien sind eine wichtige Stütze für Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder und Knochen.
– Dadurch wird das Verletzungsrisiko verringert. Der ganze Bewegungsapparat wird gestärkt.
– Sport halt unsere Gelenke jung, da die Knorpel besser mit Nährstoffen versorgt werden.
– Trainierte Muskeln unterstützen die Therapie bei Diabetes Mellitus, da der Blutzuckerspiegel dauerhaft gesenkt wird und sich die Insulinempfindlichkeit erhöht.
Sport fördert die Durchblutung und erhöht dadurch die Produktion von Myokinen. Das sind Botenstoffe, die wichtig bei der Abwehr von Krankheiten sind und präventiv bei Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose sind.
Eine verbesserte Durchblutung verringert das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels. Sport fördert die Bildung neuer Blutgefäße. Sport verbessert metabolische Risikofaktoren, wie hohe Blutzucker- und Blutfettwerte, Bluthochdruck und zu viel Bauchfett.
– Durch Sport gelangt vermehrt Sauerstoff in unsere Zellen und der Stoffwechsel kommt in Fahrt.
– Ein verbesserter Stoffwechsel führt zu einer besseren Mineralstoffversorgung und macht Knochen belastbarer und elastischer.
– Die Regeneration von Muskeln und Gewebe wird unterstützt.
– Eine bessere Sauerstoffversorgung erhöht Ausdauer, Energie und Leistungsfähigkeit.
Wirkung auf die Psyche
– Sport sorgt für eine Volumenzunahme des Hippocampus (Gedächtniszentrale des Gehirns).
– Das Lernen und die Gedächtnisleistung werden dadurch verbessert .
– Wachstumsfaktoren werden ausgeschüttet, was die Neubildung von Nervenzellen anregt (Neurogenese).
– Sport reduziert das Demenzrisiko.
– Sport verbessert die Durchblutung des Gehirns, in vielen Bereichen entstehen neue Äderchen.
– Sport sorgt für eine vermehrte Ausschüttung von Dopamin (Glückshormon).
– Der Serotoninspiegel wird gesteigert, was sich positiv auf die Stimmung auswirkt.
– Sport erhöht die Ausschüttung von Noradrenalin, was eine positive Wirkung auf die Motorik hat.
– Bei regelmäßiger moderater sportlicher Aktivität können pro-inflammatorische (entzündliche) Prozesse reduziert werden.
– Insulinsensivität und Glukoselevel werden positiv beeinflusst.
– Cortisol (Stresshormon) wird durch moderate Belastung gesenkt.
Bewegung bringt Leben
in unseren Körper
Wussten Sie, dass jede Bewegung, egal wie klein, eine große Wirkung auf Ihren Körper hat?
Schon beim einfachen Aufstehen passiert eine Menge:
Ihr Gehirn schickt Signale an Ihre Beine, damit sie die Bewegung ausführen und muss auf Rückmeldungen reagieren.
Energie wird verbraucht, als ob Sie einen kleinen Motor anwerfen. Ihr Herz pumpt schneller, um Ihren Muskeln mehr Sauerstoff zu liefern. Nur ein Impuls ist nötig, um Dutzende von Gelenken, Knochen, Bändern und Sehnen in Bewegung zu versetzen. Unterschiedlichste Muskelgruppen werden gestärkt.
Regelmäßige Bewegung ist wie eine Versicherung für Ihre Gesundheit. Sie schützt Sie vor vielen Krankheiten und lässt Sie sich fitter und energiegeladener fühlen.
Körperliche Aktivität wirkt sogar bis zu 4 Stunden nachhaltig an.
Der durch körperliche Aktivität gestiegene Dopaminspiegel sinkt nach dem Training langsam wieder ab. Im Gegenzug erhöht sich der Gegenspieler Serotonin und das hat viele Funktionen in unserem Körper. Unter anderem ist das Hormon an der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Körpertemperatur beteiligt, kontrolliert den Appetit und lindert die Schmerzsensibilität. Zusätzlich stellt sich ein Gefühl der inneren Zufriedenheit ein.
Und Action!
Hier finden Sie alle Videos mit Übungen, um direkt mit Bewegung zu beginnen.
Der Unterschied zwischen körperlicher Aktivität,
Bewegung und Sport
Die Begriffe Sport, Bewegung oder körperliche Aktivität werden häufig synonym verwendet. Und obwohl sie zwar eng miteinander verbunden sind, gibt es feine Unterschiede. Diese Unterschiede möchten wir Ihnen nachfolgend kurz erläutern,
vor allem, um Ihnen dabei zu helfen, die verschiedenen Möglichkeiten der körperlichen Aktivität besser einzuschätzen.
Körperliche Aktivität
Körperliche Aktivität ist der umfassendste Begriff und beschreibt jede Bewegung, die von der Skelettmuskulatur ausgeführt wird. Alles, was Energie verbraucht. Das kann vom Spazierengehen über Hausarbeiten oder Gartenarbeit bis hin zum Sport reichen. Also ein weites Spektrum beruflicher, freizeitlicher und routinemäßiger Alltagsaktifitäten. Jede Bewegung, die wir machen – vom Autowaschen übers Treppensteigen bis zum Zähneputzen – fällt unter diesen Begriff.
Bewegung
Bewegung ist ein etwas spezifischerer Begriff, der sich auf jede Art von körperlicher Bewegung bezieht, die nicht unbedingt geplant oder strukturiert ist. Dazu gehören alltägliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren zur Arbeit oder Spielen mit den Kindern. Bewegung ist also ein Teilbereich der körperlichen Aktivität.
Sport bzw. sportliche Aktivität
Sport bzw. sportliche Aktivität ist der spezifischste Begriff und bezieht sich in diesem Kontext auf strukturierte körperliche Aktivitäten, die mit dem Ziel ausgeübt werden, die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern oder zu erhalten. Sport ist also eine Unterkategorie der körperlichen Aktivität und der Bewegung und eignet sich Wiederum als Überbegriff für alle Fomen sowohl des oranganisierten Sports (z. B. im Verein) als auch der selbstinitiierten Aktivitäten wie etwa das Joggen oder Skilanglaufen.
Ein paar Beispiele
Spazierengehen ist sowohl eine körperliche Aktivität als auch eine Bewegung.
Fußball spielen ist sowohl eine körperliche Aktivität, eine Bewegung als auch ein Sport.
Hausputz ist eine körperliche Aktivität und kann auch als Bewegung betrachtet werden, ist aber kein Sport.
Alle Aspekte zum Thema Bewegung
1. Aktivität tut gut
Lernen Sie hier wie Sport und Bewegung die Gesundheit beeinflusst und wie körperliche Aktivität auf den ganzen Körper wirkt.
2. Das Motivationsloch überwinden
Lernen Sie hier, wie Sie Motivation finden können und wie Sie den inneren Schweinehund an die lange Leine nehmen.
3. Körperliche Aktivität bei Depressionen
Hier erfahren Sie, warum depressive Symptome durch regelmäßige körperliche Aktivität abnehmen.
4. Das Bewegungs-
pensum
Lernen Sie, wie Sie das für Sie angenehme und wirksame Bewegungspensum erreichen.
5. Depression und körperliche Erkrankung
Hier erfahren Sie, was eine Depression mit einer körperlichen Erkrankung zu tun hat.
6. Aktivität
im Alltag
Wie Sie auf Dauer körperliche Aktivität in Ihren Lebensalltag integrieren, lernen Sie hier.